Immer mehr Informationen werden online gespeichert – und die Cyberkriminellen bedienen sich gerne. Tatsächlich gab es in jüngster Vergangenheit mehrere größere Angriffe, die für Schlagzeilen sorgten, wie der Ransomware-Angriff auf die britische Royal Mail. Sie litt auch noch einen Monat später unter den Folgen. Der kontinuierliche Anstieg erfolgreicher Angriffe hat dazu geführt, dass viele Einzelpersonen, Unternehmen und Organisationen nach den effektivsten Lösungen für die Cybersicherheit suchen – und diese zum Glück auch einsetzen.
Ein Schwerpunkt war dabei die Netzwerksicherheit – insbesondere für diejenigen, die von unterwegs aus arbeiten. Durch externe Benutzer entstehen mehr Angriffspunkte für böswillige Akteure, um vertrauliche Daten von Privatpersonen und Unternehmen zu stehlen. Darüber hinaus haben mittlerweile viele die Änderungen der Cybersicherheitsgesetze und die allgemeine Notwendigkeit erkannt, die zunehmenden Cyberbedrohungen zu bekämpfen. Aus diesem Grund setzen viele auf Zero Trust oder Virtuelle private Netzwerke (VPNs) als Lösung. Dieser Artikel befasst sich mit beiden Methoden und soll Ihnen helfen, eine Entscheidung zwischen beiden zu treffen.
Was ist Zero Trust?
Zero Trust verfolgt eine Strategie, die bereits im Namen anklingt. Vertrauen bezieht sich auf den Zugang zu Informationen aus dem Netzwerk, wo in einer Null-Vertrauens-Netzstrategie erst Vertrauen gewährt wird, wenn ein Benutzer verifiziert wurde. Der Umfang des gewährten Vertrauens ist dabei begrenzt. Rabiul Islam von TechForing LTD nennt einige der Hauptkomponenten, die zu jedem Zero Trust-Plan gehören.
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Benutzerauthentifizierung – Jeder einzelne Benutzer, der Zugang zum Netz hat, muss überprüft werden, bevor er Zugang erhält. Da Benutzerkonten kompromittiert werden können, erfordern einige Systeme eine Multi-Faktor-Authentifizierung, um Benutzer zu verifizieren. Hier müssen die Benutzer zwei Schritte ausführen. Der erste Schritt ist meist die Eingabe von etwas, das der Benutzer kennt, z. B. ein Passwort. Dann wird den Benutzern eine weitere Aufgabe gestellt. Das ist häufig die Reaktion auf eine Push-Benachrichtigung auf dem Handy des Benutzers oder die Eingabe eines Codes, der an die E-Mail-Adresse des Benutzers geschickt wird. Die Berechtigung wird nur für einen bestimmten Zeitraum erteilt, und nach dessen Ablauf muss sich der Benutzer erneut identifizieren.
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Begrenzter Zugang – Jedem Benutzer wird nur begrenzter Zugang gewährt, und die Netze können so eingerichtet werden, dass die Benutzer nur Zugang zu den Daten erhalten, die für ihre Position relevant sind.
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Netzsegmentierung – Das Netz wird in verschiedene Sicherheitsstufen eingeteilt und die Konten werden unterschiedlich stark abgesichert. Rabiul Islam weist auch darauf hin, dass die Segmentierung über Software und nicht über Hardware erfolgt, damit die Cybersicherheitsmaßnahmen schnell aktualisiert und konfiguriert werden können.
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Netzwerküberwachung – Aktivitäten werden verfolgt und überprüft, um verdächtige Verfolgungen zu erkennen. Bei auffälligem Verhalten kann ein Alarm ausgelöst und der Zugang eingeschränkt werden.
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Datenverschlüsselung – Die Verschlüsselung kann sowohl während der Speicherung als auch während der Übertragung durchgeführt werden. Bei der Verschlüsselung werden die Daten in einen Code umgewandelt und müssen entschlüsselt werden, um wieder lesbar zu sein. Nur Benutzer, die den Verschlüsselungscode besitzen, können die Daten entschlüsseln.
Wie diese Komponenten implementiert werden, ist je nach Netzwerk unterschiedlich. Wenn beispielsweise das Zero-Trust-Netzwerk von Microsoft einen Benutzer überprüft, werden das Gerät, von dem aus der Zugriff angefordert wird, und der Standort des Geräts untersucht und nach Anomalien gesucht.
Vorteile
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Mehrschichtiger Sicherheitsansatz
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Begrenzter Zugang zu Benutzern bedeutet auch begrenzten Zugang zu kompromittierten Konten.
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Die Datenverschlüsselung verhindert, dass Informationen ohne Schlüssel gelesen werden können, selbst wenn dieser gestohlen wird.
Nachteile
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Mehrere Komponenten zu verwalten.
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Viele Bereiche, in denen es zu Fehlkonfigurationen kommen kann.
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Der Arbeitsablauf kann gestört werden, wenn die Benutzer sich mehrfach authentifizieren müssen. Außerdem kann Zero Trust die Autorisierung des Benutzers verhindern, wenn das Netz dem Benutzer gegenüber skeptisch ist. Dies kann vor allem für Fernarbeiter problematisch sein, da sie während ihrer Arbeit auch auf Reisen gehen können. Wenn sie dann versuchen, sich von einem unbekannten Ort aus anzumelden, kann dies als auffällig eingestuft werden, so dass der Benutzer keinen Zugriff auf sein Konto erhält, oder es kann eine zusätzliche Überprüfung erforderlich sein.
Was ist ein VPN?
VPN steht für Virtuelles Privates Netzwerk. Dieser Dienst wird von vielen Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen genutzt, um ihre Daten durch Verschlüsselung zu schützen. Wie erwähnt, werden bei der Verschlüsselung Informationen in eine unlesbare Form gebracht. Verschlüsselte Daten, die von böswilligen Akteuren abgefangen werden, können nicht genutzt oder gelesen werden, es sei denn, sie verfügen über den Verschlüsselungsschlüssel, mit dem die Daten entschlüsselt werden.
Vorteile
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Eine zusätzliche Schutzebene.
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Bietet Sicherheit für Daten bei der Übertragung.
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Je nach Budget/Bedarf kostengünstiger.
Nachteile
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Schützt keine gespeicherten Daten und ist unwirksam beim Schutz vor Malware.
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Kontoinformationen können kompromittiert werden, so dass Betrüger verschlüsselte Informationen entschlüsseln können.
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Langsamere Datenübertragungsraten.
Was ist also besser, Zero Trust oder VPN?
Die Entscheidung zwischen Zero Trust und einem Virtuellen Privaten Netzwerk (VPN) hängt von Ihrer individuellen Situation, Ihren Wünschen und Bedürfnissen ab. Denken Sie daran, dass die COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 und die darauf folgenden Schließungen für viele Arbeitnehmer die Notwendigkeit und die Möglichkeit geschaffen haben, aus der Ferne zu arbeiten, und dass Freiberufler während der Pandemie mehr als 1,2 Billionen Dollar zur US-Wirtschaft beigetragen haben.
Freiberufler haben andere Bedürfnisse als Angestellte von Großunternehmen. Aber unabhängig davon muss jeder strenge Cybersicherheitsmaßnahmen ergreifen, und die Wahl zwischen Zero Trust und einem VPN ist durchaus schwierig.
Die robustere Option ist die Zero Trust-Methode, da sie über viele integrierte Ausfallsicherheiten verfügt und in der Lage ist, missbräuchliche Aktionen innerhalb des Systems zu erkennen und die Benutzer zu warnen. Ein Nachteil ist der Zeit- und Energieaufwand für die Umstellung eines Systems, das nicht dem Zero Trust-Konzept folgt.
Jede Strategie zur digitalen Transformation sollte effektive und wünschenswerte Technologien, Mitarbeiterschulungen und Änderungen in der Politik beinhalten. All diese Änderungen können sich schnell summieren und sogar noch kostspieliger werden, falls externe Hilfe benötigt wird. Außerdem müssen Sie die Größe Ihres Teams berücksichtigen. Bei einem kleinen Team kann es erforderlich sein, dass alle Mitglieder Zugang zu allen sensiblen Informationen haben, während ein großes Team leicht in verschiedene Stufen der Sicherheitsfreigaben eingeteilt werden kann.
Andererseits sind VPNs eine großartige Möglichkeit, die Sicherheit eines kleinen Teams zu erhöhen, und sie erfordern nur minimale Vorbereitungen. Je nach Ihren Bedürfnissen, Wünschen und der Größe des Teams können VPNs erschwinglich sein und kosten in der Regel weniger als 100 US-Dollar pro Jahr. Wenn Sie sich für ein VPN entscheiden, sollten Sie auf verschiedene Merkmale achten. Dazu gehören die Kompatibilität mit Ihrem System, ein Killswitch, eine AES-256-Bit-Verschlüsselung sowie transparente und zuverlässige Verfahrenspraktiken.
Fazit
Unabhängig von der gewählten Methode sollte Ihr Cybersicherheitsplan mehrschichtig sein und kontinuierliche Bemühungen zur Verbesserung der aktuellen Sicherheitsmaßnahmen beinhalten. GlobalSign bietet seinen Benutzern aktuelle Veranstaltungen, Ressourcen und Dienste, die sie dabei unterstützen, ihr Team vor den zahlreichen Cyber-Bedrohungen zu schützen, denen es ständig ausgesetzt ist.
Hinweis: Dieser Blogartikel wurde von einem Gastautor geschrieben, um unseren Lesern eine größere Vielfalt an Inhalten zu bieten. Die in diesem Gastautorenartikel geäußerten Meinungen sind ausschließlich die des Verfassers und spiegeln nicht unbedingt die von GlobalSign wider.