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DevOps vs. DevSecOps: Worin der Unterschied liegt und warum Sicherheit nicht warten kann

DevOps vs. DevSecOps: Worin der Unterschied liegt und warum Sicherheit nicht warten kann

Stellen Sie sich vor, dass Ihr DevOps-Team Code schneller liefert als je zuvor. Die Bereitstellungen verlaufen reibungslos, Updates erfolgen häufig und Ihr Unternehmen profitiert von der agilen Bereitstellung. Doch dann wird eine Schwachstelle entdeckt und Ihr Unternehmen hat plötzlich mit einer schwerwiegenden Sicherheitsverletzung zu kämpfen. Das ist ein erschreckender Moment, der monatelange harte Arbeit und Fortschritte in einem einzigen Moment zunichte machen kann.

Mit dieser Realität sind viele Unternehmen konfrontiert, wenn Sicherheit nur eine untergeordnete Rolle spielt. Hier kommt die Entwicklung von DevOps zu DevSecOps ins Spiel. Dabei steht die Sicherheit von Anfang an im Vordergrund, wodurch gewährleistet wird, dass Ihre Pipeline nicht nur schnell, sondern auch sicher abläuft. In der heutigen hypervernetzten digitalen Welt kann Geschwindigkeit, die keine Sicherheit beinhaltet, nur zu einer Katastrophe führen.

Da Unternehmen weiterhin agile Methoden anwenden und die digitale Transformation vorantreiben werden, muss Sicherheit schlicht und einfach in jede Phase des Entwicklungslebenszyklus eingebunden werden. DevSecOps beinhaltet einen Mentalitätswandel – eine Wende im kulturellen und technischen Denken, mit der Unternehmen modernen Bedrohungen immer einen Schritt voraus sein können.

DevOps verstehen: Effizienz trifft auf Agilität

Wer in der Entwicklung tätig ist, ist sich der DevOps-Verschiebung und ihrer Auswirkungen auf den eigenen Arbeitsablauf und den des Teams bewusst. DevOps hat die Softwareentwicklung revolutioniert, indem es die Silos zwischen Entwicklung und Betrieb aufgebrochen hat. Worin liegt der Kernfokus? Geschwindigkeit, Automatisierung und Zusammenarbeit. Durch kontinuierliche Integration und kontinuierlicher Bereitstellung (CI/CD) können Teams neue Funktionen, Updates und Fixes in Rekordzeit veröffentlichen.

Die Zeiten isolierter Abteilungen und umständlicher Übergabeverfahren sind vorbei. Entwickler- und Betriebsteams haben mittlerweile begonnen, Seite an Seite zu arbeiten. Unterstützt werden sie durch Tools und Prozesse, die Feedbackschleifen und iterative Verbesserungen gefördert haben. Dieser rationalisierte Ansatz förderte eine schnelle Innovation.

Aber im Wettlauf um die Erfüllung der Ziele hinkte die Sicherheit oft hinterher. Das lag nicht daran, dass sich die Teams nicht um die Sicherheit kümmerten, sie war lediglich nicht vollständig in den Gesamtprozess integriert. Sicherheitsüberprüfungen erfolgten erst, nachdem die Entwicklung schon größtenteils abgeschlossen war. Das führte zu Engpässen und erhöhte das Risiko, dass Sicherheitslücken bis in die Produktion gelangen.

Die Sicherheitslücke beim herkömmlichen DevOps

Wenn Sie in einer herkömmlichen DevOps-Umgebung gearbeitet haben: Wie oft haben Sicherheitsaspekte bei Ihren Teams zu einem Engpass geführt? Wie oft sind Sicherheitsaspekte in diesem ständigen Kreislauf in den Hintergrund geraten? Schwachstellen in Containern, falsche Cloud-Konfigurationen, mangelhafte Zugriffskontrollen und menschliches Versagen sind alles Risiken, die niemand kontrolliert, wenn Sicherheit kein Bestandteil des täglichen Arbeitsablaufs ist.

Sicherheitsteams werden oft erst spät hinzugezogen, also wenn etwas bereits in Produktion ist oder kurz vor der Bereitstellung steht. Aber dann wird die Behebung der Probleme komplizierter, zeitaufwändiger und deutlich teurer. Aufgrund des Drucks durch enge Fristen könnten die Teams dann beschließen, die Behandlung von Sicherheitsbedenken aufzuschieben. Und dadurch setzen sie die Systeme realen Bedrohungen aus.

Die entsprechenden Folgen sind nicht hypothetisch. Ob Ransomware oder Angriffen auf die Lieferkette – Unternehmen stehen einer immer ausgefeilteren Bedrohungslandschaft gegenüber. Ohne die Integration von Sicherheit kann DevOps also unbeabsichtigt zu einer Schwachstelle werden, anstatt die Produktivität zu steigern.

Einführung in DevSecOps: Verlagerung der Sicherheit nach links

Die Einführung von Sicherheitsaspekten in DevOps, dann als DevSecOps bezeichnet, stellt eine grundlegende Änderung unserer Herangehensweise an die Softwareentwicklung dar. Die Idee dahinter ist einfach, aber wirkungsvoll: Verschieben Sie die Sicherheit nach links in den Entwicklungslebenszyklus, also an den Anfang, damit sie schon während der Planungs- und Entwurfsphasen eingebunden wird.

Unabhängig von Ihrer Rolle in der Pipeline stellt dieser Ansatz sicher, dass die Sicherheit als gemeinsame Verantwortung behandelt wird, und nicht nur als Domäne eines spezialisierten Teams. Entwickler werden geschult, sicheren Code zu schreiben. Das Betriebspersonal ist sich der Compliance- und Richtlinienanforderungen bewusst. Sicherheitsexperten beteiligen sich frühzeitig an Entscheidungen über die Architektur.

Wenn die Sicherheit von Anfang an integriert wird, lassen sich Schwachstellen früher erkennen, die Einhaltung von Vorschriften wird einfacher und Unternehmen verringern das Risiko kostspieliger Verstöße. Zudem werden durch die frühzeitige Behebung von Fehlern die Kosten für die Fehlerbehebung erheblich gesenkt. Das zeigt, dass eine sicherheitsbewusste Entwicklung sowohl intelligent als auch wirtschaftlich sein kann.

Hauptunterschiede zwischen DevOps und DevSecOps

Stellen Sie sich DevOps als Hochgeschwindigkeitszug vor. Stellen Sie sich nun denselben Zug mit verstärkten Sicherheitsprotokollen, ständiger Systemüberwachung und einer Besatzung vor, die geschult wurde, Probleme zu erkennen und zu beheben, bevor sie eskalieren – das ist DevSecOps.

  • DevOps priorisiert Geschwindigkeit, Agilität und kontinuierliche Bereitstellung.
  • DevSecOps behält diese Geschwindigkeit bei, integriert jedoch kontinuierliche Sicherheitsprüfungen und -kontrollen in die Pipeline.

Beim herkömmlichen DevOps ist die Sicherheit eher eine Reaktion. Probleme werden erst im Nachhinein gefunden und behoben. Bei DevSecOps ist die Sicherheit eine proaktive Maßnahme. Sie identifizieren Risiken, führen automatisierte Scans durch, überprüfen die Konformität und beheben Probleme im Rahmen Ihrer täglichen Entwicklungsarbeiten.

Ein weiterer großer Unterschied liegt in der Teamstruktur. DevSecOps fördert die funktionsübergreifende Zusammenarbeit. Entwickler schreiben nicht nur Code – sie schreiben sicheren Code. Sicherheitsexperten führen nicht nur Prüfungen durch, sondern sie stellen auch Tools und Feedback bereit, die schnellere und sicherere Bereitstellungen ermöglichen.

Implementierung von DevSecOps: Praktische Tipps für Unternehmen

Wie können Sie damit anfangen, das Thema Sicherheit in Ihre DevOps-Prozesse zu integrieren? Hier ist ein hilfreicher Fahrplan:

Integrieren Sie Sicherheitsaspekte frühzeitig

  • Führen Sie während der Entwurfsphase eine Bedrohungsmodellierung durch, um potenzielle Risiken vorherzusehen.
  • Integrieren Sie Sicherheitsanforderungen in jede Benutzergeschichte.
  • Legen Sie Akzeptanzkriterien für Sicherheitsaspekte fest, so wie Sie das für die Funktionalität tun würden.
  • Verwenden Sie sichere Codierungsframeworks und -bibliotheken.

Automatisieren Sie die Sicherheitsprozesse

  • Binden Sie Tools ein, die Code und Abhängigkeiten automatisch auf bekannte Schwachstellen scannen.
  • Integrieren Sie Tools zur Geheimniserkennung, damit fest codierte Anmeldeinformationen nicht irgendwo durchrutschen.
  • Nutzen Sie für die automatisierte Zertifikatsverwaltung Protokolle wie ACME, um die digitale Identität sicher zu handhaben.
  • Konfigurieren Sie „Infrastructure as Code“ so, dass sicherheitsbezogene Best Practices integriert werden.

Fördern Sie eine Kultur, in der Sicherheit Priorität hat

  • Verbessern Sie durch regelmäßige Schulungen und Workshops die Fähigkeiten der Entwickler im sicheren Programmieren.
  • Fördern Sie eine offene Kommunikation zwischen Entwicklungs-, Betriebs- und Sicherheitsteams.
  • Begrüßen Sie die Nutzung sicherer Praktiken und machen Sie Sicherheitsmetriken als Teamziele sichtbar.
  • Betrachten Sie Sicherheitsvorfälle als Lernmöglichkeiten und nicht nur als Misserfolge.

Bei der Implementierung von DevSecOps geht es um kontinuierliche Verbesserung. Indem Sie Sicherheitsaspekte in den Alltag einbinden, verringern Sie das Risiko katastrophaler Ausfälle erheblich.

Die Rolle der Public Key Infrastructure (PKI) bei DevSecOps

Ein großer Teil Ihrer Arbeit bei der Entwicklung besteht in der ständigen Kommunikation mit Ihrem Team. In unserer modernen Welt erfolgt das meiste dieser Kommunikation digital. Digitale Zertifikate sind die Grundlage für eine sichere Kommunikation in einer vernetzten Welt. Public Key Infrastructure (PKI) sorgt für ein vertrauenswürdiges System, indem es Identitäten überprüft, Daten während der Übertragung verschlüsselt und die Integrität von Software und Geräten sicherstellt.

Wer in der Entwicklung gearbeitet hat, weiß, wie viele Zertifikate für jeden Container, jede Kommunikation und jedes signierte Codepaket erforderlich sind. Aus diesem Grund ist die Automatisierung von PKI-Prozessen in DevSecOps unerlässlich. Wenn Zertifikate im großen Maßstab manuell verwaltet werden sollen, ist das fehleranfällig und ineffizient. Durch die automatische Ausstellung, Erneuerung und Aufhebung wird sichergestellt, dass Ihre Dienste authentifiziert und verschlüsselt bleiben, ohne dass die Bereitstellungszyklen verlangsamt werden.

Lösungen wie HashiCorp Vault, Cyberark und andere Plattformen zur Zertifikatsverwaltung lassen sich in CI/CD-Pipelines integrieren und helfen dabei, im Identitäts- und Zugriffsmanagement bewährte Methoden umzusetzen. Mit der vorhandenen PKI können DevSecOps-Teams Microservices, APIs und containerisierte Anwendungen mit minimalem Aufwand sichern.

Das Ergebnis sind skalierbare, sichere und konforme Systeme, die das Vertrauen der Kunden bewahren und zugleich die gesetzlichen Standards einhalten.

Erfahren Sie mehr über die Rolle der PKI im Sicherheitsbereich

Herausforderungen bei der Einführung von DevSecOps meistern

Der Gedanke an eine Umstellung auf DevSecOps schreckt Sie möglicherweise ab und Sie fragen sich, womit Sie anfangen sollen. Denn es kann schwierig sein, herauszufinden, was nötig ist, um es tatsächlich von einer herkömmlichen DevOps-Pipeline zu unterscheiden. Diese Fragen haben ihre Berechtigung! Beim Übergang zu DevSecOps sind Hürden zu bewältigen. Widerstand gegen Veränderungen, mangelndes internes Fachwissen, die Vielzahl an Tools sowie Budgetbeschränkungen können den Prozess verlangsamen. Doch diese Herausforderungen können überwunden werden, denn mit einer einfachen langfristigen Planung können Sie unkompliziert anfangen und schnell erste Erfolge erleben.

Einige Strategien, um den Übergang zu erleichtern:

  • Beginnen Sie klein mit einem Proof-of-Concept-Projekt. Wählen Sie eine Anwendung, die schnell zu Erfolgen führt.
  • Lassen Sie Führungskräfte den Wert von DevSecOps betonen. Verdeutlichen Sie die geschäftlichen Vorteile, indem Sie Risikominderung und Kosteneinsparungen hervorheben.
  • Investieren Sie in Schulungen und Weiterbildungen. DevSecOps umfasst sowohl einen Kulturwandel als auch eine Aktualisierung der genutzten Tools. Aufklärung über DevSecOps ist dabei wichtig, denn beispielsweise ergab eine Gartner-Umfrage, dass 60 % der Befragten die Umsetzung als technisch herausfordernd empfinden.
  • Überprüfen und optimieren Sie Ihre Werkzeuge. Entscheiden Sie sich für integrierte Lösungen, die Reibungsverluste minimieren und klare Vorteile bieten.
  • Feiern Sie frühe Erfolge, um Dynamik aufzubauen und die Akzeptanz in allen Teams zu fördern.

Denken Sie daran, dass Ihr Ziel nicht darin besteht, Ihre Prozesse über Nacht umzuwerfen. Nutzen Sie einen schrittweisen Ansatz, damit Ihr Unternehmen lernen, sich anpassen und reifen, ohne die Bereitstellungsprozesse zu unterbrechen.

DevSecOps für eine sichere Zukunft

Sicherheit ist eine grundlegende Notwendigkeit. Die Einführung von DevSecOps sichert nicht nur Ihre Software, sondern schützt auch Ihren Ruf, Ihre Kunden und Ihre Geschäftskontinuität.

In einer digitalen Welt, in der sich die Bedrohungen täglich weiterentwickeln, reicht Geschwindigkeit allein nicht aus. Sie brauchen Geschwindigkeit und Sicherheit. Agilität mit Gewährleistung. Innovation mit Integrität.

Wagen Sie den Schritt. Machen Sie Sicherheit zu einem zentralen Bestandteil Ihres Entwicklungslebenszyklus. Statten Sie Ihre Teams mit den Tools, dem Wissen und der Denkweise aus, die sie für sichere Ergebnisse vom ersten Tag an brauchen. Beginnen Sie mit GlobalSigns Unterstützung, denn in der heutigen Bedrohungslandschaft reicht Schnelligkeit nicht aus – sie muss auch sicher sein.

Erfahren Sie noch heute, wie Sie Sicherheit in Ihre Pipeline implementieren

 

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