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Warum die Fusion von DSPM und PKI der Schlüssel zu einem modernen Risikomanagement ist

Warum die Fusion von DSPM und PKI der Schlüssel zu einem modernen Risikomanagement ist

Die immensen Datenmengen, die heutzutage gesammelt und verarbeitet werden, bieten Unternehmen beispiellose Möglichkeiten. Gleichzeitig stellen sie aber auch umfassende Herausforderungen dar, von denen die wichtigste weiterhin die Sicherung dieser Daten sein wird. Allerdings hat auch die Raffinesse der Datenbedrohungen zugenommen, die versucht, mit den technologischen Sprüngen der Unternehmen mitzuhalten. 

Da sich herkömmliche Datensicherheitsmechanismen und -rahmen als ineffizient und unfähig erwiesen haben, solchen Bedrohungen angemessen zu begegnen, suchen Unternehmen nach Lösungen für das Data Security Posture Management (DSPM), damit sie einen Überblick über ihre Bedrohungslage haben und wirksame Eindämmungsmaßnahmen ergreifen können. 

Die Public Key Infrastructure (PKI) ist einer der Bereiche, in dem das DSPM in der modernen datengestützten Umgebung die Gesamtleistung verbessern kann.

Indem die datenzentrierten Einblicke und Lösungen von DSPM in die Identitätsverschlüsselungskontrollen von PKI integriert werden, können Unternehmen einen einheitlichen Ansatz zur allgemeinen Verbesserung der Unternehmenssicherheit nutzen. 

Was bedeuten DSPM und PKI?

Das DSPM bietet Unternehmen einen kontinuierlichen Echtzeit-Einblick in ihre gesamte Datensicherheitslage. Mithilfe der Kernfunktionen von DSPM können Unternehmen Daten in verschiedenen Umgebungen erkennen, klassifizieren und kategorisieren. So erhalten sie einen vollständigen Überblick über ihre Dateninfrastruktur Unternehmens und deren Nutzung. Diese Erkenntnisse können bei der Durchführung umfassenden Risikoanalysen im Hinblick auf potenzielle Schwachstellen und mögliche Rechtsverstöße entscheidend sein.

PKI dagegen ist für die Authentifizierungs- und Vertrauensprozesse der digitalen Identität von Unternehmen von großer Bedeutung. Sie umfasst Certificate Authorities (CAs), die für die Ausstellung digitaler Zertifikate zuständig sind, die Identitäten mit überprüfbaren kryptographischen Schlüsselpaaren verknüpfen. Das ermöglicht dann die sichere Authentifizierung und Verschlüsselung der gesamten ein- und ausgehenden Daten. Mit einer effektiven PKI können Unternehmen also sicherstellen, dass nur vertrauenswürdige Benutzer und Geräte mit gültigen Zertifikaten auf geschützte Ressourcen zugreifen können. 

Warum sollte man DSPM in PKI integrieren?

Für Unternehmen war es stets schwierig, ihre Daten wirksam zu verschlüsseln. Das gilt insbesondere für die Datenverschlüsselung in Multi-Cloud-Umgebungen. 

Durch die Kombination der datenzentrierten Transparenz von DSPM mit den Verschlüsselungs- und Identitätskontrollen von PKI können Unternehmen dieser Schwierigkeit entgegentreten. DSPM kann genau feststellen, wo sich sensible Informationen befinden und wann sie gefährdet sind, während PKI durch die Verschlüsselung sofortige Schutzmaßnahmen bietet, da nur vertrauenswürdige Identitäten Zugriffsrechte auf die Informationen erhalten. 

Darüber hinaus können jedes Mal Auslöser automatisiert werden, wenn das DSPM neue sensible Daten entdeckt. Dadurch können die Schutzmaßnahmen der PKI ohne manuelles Eingreifen wirken. 

Mithilfe dieser Verfahren geht die Integration von DSPM und PKI über die bloße Schließung von Verschlüsselungslücken hinaus. Sie sorgt für eine anpassungsfähige Sicherheit. Darüber hinaus stärkt dieser Ansatz die Bemühungen der Unternehmen, die gesetzlichen Verpflichtungen gemäß GDPR, HIPAA und anderen Gesetzen und Rahmenwerken weltweit einzuhalten, beispielsweise von ISO 27001

Die 3 wichtigsten praktischen Anwendungen der DSPM-PKI-Integration

Im Folgenden finden Sie drei praktische Beispiele dafür, wie die DSPM-PKI-Integration in realen Unternehmensumgebungen anwendbar ist:

1. Sichere Cloud-Datenübertragungen

Mit den Funktionen zur Datenzuordnung, -kategorisierung und -klassifizierung von DSPM können alle sensiblen Daten entsprechend gekennzeichnet werden. Damit können dann die entsprechenden PKI-basierten Schutzmaßnahmen automatisiert werden, die manuelle Eingriffe oder Anstrengungen überflüssig machen. 

Ein Beispiel hierfür wäre eine vertrauliche Datei im Cloud-Speicher. Für eine solche Datei können die PKI-Richtlinien ausgelöst werden, damit sie nur über eine SSL/TLS-Verbindung mit vertrauenswürdigen Zertifikaten heruntergeladen oder übertragen werden kann.

2. Konsistenz der Hybrid-Architektur

Die DSPM-PKI-Integration sorgt für eine einheitliche Sicherheit innerhalb hybrider Infrastrukturen (lokale und Multi-Cloud-Systeme). PKI kann alle relevanten Anforderungen an die Verwaltung für Daten durchsetzen, die als „sensibel“ eingestuft sind. 

Das kann jedes System umfassen, das lokal auf eine „sensible“ Datei zugreift. Das jeweilige Zertifikat muss gültig sein und mit der Datei verbunden bleiben, auch nachdem sie in den Cloud-Speicher übertragen wurde. 

3. Gemeinsame Datennutzung mit Dritten

Der wohl wichtigste geschäftliche Nutzen der DSPM-PKI-Integration liegt in der End-to-End-Kontrolle, die sie bieten würde. Bei der gemeinsamen Nutzung von Daten mit Anbietern, Partnern oder anderen autorisierten Dritten kann mithilfe von DSPM dokumentiert und überwacht werden, welche sensiblen Datenbestände von wem und wann abgerufen werden. Gleichzeitig würde die PKI sicherstellen, dass ein solcher Datenaustausch nur über authentifizierte und verschlüsselte Kanäle erfolgt. 

Bei einem Missbrauch oder einer Abweichung von den vereinbarten Protokollen kann die PKI das Zertifikat eines Anbieters widerrufen, seinen Zugang sofort sperren und so schwerwiegende Zwischenfälle mit sensiblen Daten vermeiden.

3 häufige Herausforderungen bei der DSPM-PKI-Integration

Trotz ihrer Vorteile ist die Integration von DSPM und PKI mit kritischen technischen und betrieblichen Herausforderungen verbunden.

1. Die Komplexität einer einheitlichen Integration

Bei der Integration von DSPM und PKI müssen zwei separate Systeme zusammengeführt werden. Jedes dieser Systeme nutzt unterschiedliche Rahmenwerke, Terminologien, Verfahren und Arbeitsabläufe. In hybriden Umgebungen mit mehreren Cloud- und lokalen Datenspeichern, die unterschiedliche individuelle Integrationsansätze oder vollständig angepasste Konnektoren erfordern, wird es noch komplizierter.

Die Vereinheitlichung dieser Systeme erfordert natürlich einen umfassenden Überblick darüber, wie die Funktionen so implementiert werden können, dass sie sich ergänzen und nicht behindern. 

Zudem können nach dieser Integration weiterhin politische Unterschiede oder Unstimmigkeiten auftreten. Wie erwähnt handelt es sich bei DSPM und PKI um unterschiedliche Systeme. Wie bei jedem Projekt mit komplexen Integrationen sind undurchsichtige Zeitpläne, unvorhergesehene Implementierungshürden und erhöhte Kosten möglich.

All das muss bei der Planung der DSPM-PKI-Integration berücksichtigt werden, da Versäumnisse nicht nur die Effizienz beeinträchtigen, sondern sich auch langfristig nachteilig auf die Ergebnisse auswirken können.  

2. Skalierbarkeit und Leistung

Aufgrund der Natur der beiden Systeme stellt auch die Skalierbarkeit eine große Herausforderung für die Integration dar. Das DSPM generiert kontinuierlich Echtzeit-Einblicke, Warnmeldungen und Aktualisierungen, die automatische Reaktionen der PKI-Systeme auslösen können.

Für Unternehmen mit großen Infrastrukturen können häufige Vorkommnisse dieser Art die Fähigkeiten der beiden Systeme überfordern. Dadurch nimmt die Leistung ab und es kann zu längeren Betriebsunterbrechungen kommen. 

In dezentralen Umgebungen, beispielsweise bei global tätigen Unternehmen mit weit verbreiteten IoT- und Edge-Geräten oder Multi-Cloud-Ökosystemen, können leistungsbezogene Probleme häufiger auftreten. Das kann mehrere Ursachen haben, zum Beispiel geografische Latenz, uneinheitliche Netzleistung oder fragmentierte PKI-Infrastrukturen, die eine sofortige Reaktion auf DSPM-Auslöser erschweren.

Also muss jede DSPM-PKI-Integration effizient skaliert werden. Und es müssen erhebliche Investitionen in die notwendigen Faktoren erfolgen, um den reibungslosen Betrieb und strenge Tests bei realistischen Bedingungen zu gewährleisten. 

3. Betrieblicher Aufwand

Die betriebliche Komplexität und die damit verbundenen personellen Probleme sind eine weitere Hürde bei der Integration von DSPM und PKI. Unternehmen, die eine solche Integration durchführen wollen, müssen sicherstellen, dass ihre Teams für Sicherheit, IT und Compliance die kritischen Prozesse, die mit dem Betrieb der beiden Systeme verbunden sind, gut kennen und beherrschen.

Ein so breites Spektrum an Kenntnissen ist in den vorhandenen Teams möglicherweise nicht verfügbar. Diese Qualifikationslücken können dann nur durch Investitionen in Schulungen und externes Fachwissen geschlossen werden. 

Außerdem stellt die Integration selbst einen erheblichen betrieblichen Aufwand dar. Es müssen neue Richtlinien, Arbeitsabläufe und Prozesse geschaffen werden, die zwar separat gelten, aber ebenso wichtig sind wie die individuellen Richtlinien, Arbeitsabläufe und Prozesse der Einzelsysteme. 

Bewährte Verfahren zur Integration von DSPM and PKI

Durch folgende bewährte Verfahren können Unternehmen den Nutzen der DSPM-PKI-Integration maximieren: 

  • Integration mit Cloud-nativen Tools

Die DSPM-Tools müssen präzise integriert werden, um rechtzeitige PKI-Reaktionen zu gewährleisten. PKI-Dienste wie AWS Certificate Manager oder Google Cloud CAS bieten APIs, welche die Ausstellung und den Widerruf von Zertifikaten auf der Basis von DSPM-Auslösern rationalisieren.

Das stellt sicher, dass immer, wenn neue sensible Datenbestände entdeckt oder ein Risiko identifiziert und gekennzeichnet wird, sofort die entsprechenden Verschlüsselungsprotokolle anlaufen. 

  • Etablierte Rahmenwerke

Es ist ebenfalls dafür zu sorgen, dass die Integrationsprotokolle und -richtlinien mit standardisierten Sicherheitsrahmen wie NIST und ISO 27001 abgestimmt sind. Diese Protokolle legen den Schwerpunkt auf die Implementierung von Funktionen wie Datenklassifizierung, dem Prinzip des niedrigsten Privilegs, Verschlüsselung und kontinuierlicher Überwachung.

Durch die strikte Einhaltung dieser Protokolle und Rahmenwerke werden alle wichtigen Aspekte abgedeckt, zudem liefert jede DSPM-PKI-Integration die erwarteten Ergebnisse und weist gleichzeitig die Konformität nach. 

  • Einheitliche Richtlinien und Überwachung

Das Aufstellen von Regeln und deren Durchsetzung sind zwei verschiedene Dinge. Daher müssen ganze Arbeitsabläufe dazu festgelegt werden, wie Aufgaben automatisiert werden sollen, welche Instanzen welche Reaktionen auslösen und wie diese Arbeitsabläufe überwacht werden.

Außerdem müssen sowohl das DSPM- als auch das PKI-System im Hinblick auf solche Arbeitsablaufprotokolle konfiguriert werden. Das erleichtert neben der Durchsetzung auch die Überwachung der Abläufe zur DSPM-PKI-Integration.

Fazit

Durch die Integration von DSPM und PKI kann ein Unternehmen sowohl daten- als auch identitätszentrierte Schutzmaßnahmen im Rahmen einer einheitlichen Strategie nutzen. Dadurch können Unternehmen sicherstellen, dass ihre kritischen Datenbestände kontinuierlich überwacht, sicher verschlüsselt und grundsätzlich nur über verifizierte Identitäten zugänglich sind.

Wenn eine solche Kombination effektiv und effizient implementiert wird, stärkt sie die allgemeine Sicherheitslage des Unternehmens und erhöht gleichzeitig das digitale Vertrauen der Kunden, während sie gleichzeitig den unmittelbaren Bedrohungen einen Schritt voraus ist.


Hinweis: Dieser Blog Artikel wurde von einem Gastautor geschrieben, um unseren Lesern eine breitere Vielfalt an Inhalten anzubieten. Die in diesem Gastautorenartikel ausgedrückten Meinungen sind nur die des Autors bzw. der Autorin und geben nicht unbedingt die von GlobalSign wieder. 

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