Wer braucht eIDAS-Zertifikate, welche Probleme lösen sie und wie werden sie implementiert?
Wenn Sie so sind wie ich, haben Sie ein neues Wort, das Sie verabscheuen ... Es beginnt mit C und endet mit orona. Das Coronavirus hat wieder einmal viele Länder zum Stillstand gebracht, Restaurants und Geschäfte gezwungen, zu schließen oder online zu gehen, und Menschen und Unternehmen richten ihre Computer erneut an Küchentischen und in Schlafzimmern ein.
Und mit diesem Setup sind die Herausforderungen, mit denen wir in 2020 konfrontiert waren, zurück: Wie sichert man die Remote-Belegschaft, wie unterschreibt man ein Dokument, wenn man mehrere Unterzeichner hat oder nicht zur Post gehen kann, und wie motiviert man sich selbst, die Jogginghose gegen etwas schickeres einzutauschen (oder geht das nur mir so?).
Zum Glück gibt es auch gute Nachrichten, und die begannen schon lange bevor sich die Welt aufgrund von Covid-19 verlangsamte. Tatsächlich trat am 1. Juli 2016 eine clevere Verordnung namens eIDAS - Verordnung (EU) 910/2014 - in Kraft. Kurz gesagt schafft sie elektronisches Vertrauen zwischen Personen, Unternehmen und staatlichen Stellen, indem sie elektronische Identifikation und Signaturen europaweit standardisiert.
Warum ist die eIDAS-Verordnung so wichtig?
Die Pandemie hat uns ein gutes Beispiel dafür gezeigt, warum eIDAS so großartig ist. Sie hat uns ermöglicht, digital und sicher weiterzuarbeiten. Dank all der vorhandenen Sicherheitsprinzipien verlief die Umstellung von physisch auf digital reibungsloser, als von vielen erwartet. Natürlich werden viele Dienste weiterhin persönlich angeboten, aber es ist erstaunlich, wie viele Dinge digital behandelt und gelöst werden können.
eIDAS war das europäische Rahmenwerk, das einen sicheren Handel im großen Stil ermöglicht hat. Es hat den Unternehmen das Vertrauen gegeben, online zu gehen und beweist den Endkunden, dass sie Online-Dienste sicher nutzen können.
Dies hat wiederum zur Verbesserung der Geschäftseffizienz beigetragen:
- Weniger Administration
- Weniger manuelle und arbeitsintensive Prozesse
- Niedrigere Kosten und höhere Gewinne
- Sicherere Transaktionen, die das Vertrauen stärken und einen größeren Kundenstamm erschließen
Die vielen Anwendungsfälle elektronischer Signaturen (E-Signaturen) während oder nach Covid-19
Die Personalabteilung, die einem neuen Mitarbeiter ein Stellenangebot unterbreitet
Die Zeiten, in denen gedruckte Lebensläufe mit der Post verschickt wurden, sind längst vorbei, und in letzter Zeit haben wir uns mehr und mehr daran gewöhnt, Vorstellungsgespräche per Video-Chat zu führen. Dennoch werden Arbeitsverträge immer noch oft als gedruckte Version verschickt. Dies steht jedoch kurz vor einer weitreichenden Digitalisierung.
Mit einer qualifizierten Signatur können sowohl der Unternehmensvertreter als auch der zukünftige Mitarbeiter den Prozess der Vertragsannahme deutlich beschleunigen und gleichzeitig das Vertrauen erhöhen, dass die richtigen Personen den Vertrag signiert haben. Die elektronische Identifikation kann die Identität des neuen Mitarbeiters nachweisen.
Der Vertriebsmitarbeiter, der den Vertrag mit einem Unternehmen in einem anderen Land abschließt
In der Vergangenheit hätten zumindest einige Phasen internationaler Geschäftsverträge persönlich stattgefunden. Verträge wären bei der Zusammenkunft der beiden Unternehmensvertreter in einem Raum unterzeichnet worden. Mit digitalen Signaturen wird die physische Anwesenheit immer weniger relevant. Selbst große Verträge können im Handumdrehen unterzeichnet werden, und eine digitale Signatur auf Basis der eID bestätigt die Identität des Käufers.
Die Familie, die ein neues Haus kauft
Der Kauf eines neuen Hauses bedeutet traditionell Ordner über Ordner mit Papierkram: Berechnungen, Gutachten, Verträge, Versicherungen usw.. Mit Hilfe von qualifizierten Signaturen verlagert sich der Kaufprozess nun auf die digitale Ebene und was noch besser ist: sie helfen, die früher mühsamen und langen Prozesse zu beschleunigen. Verkäufer, Käufer, aber auch Kreditgeber können sicher sein, dass digitale Signaturen die gleiche Rechtssicherheit haben wie handschriftliche Signaturen.
Das Startup, das eine neue FinTech-Technologie-Integration anbietet
Die traditionell eingeschränkte und regulierte Finanzbranche hat in den letzten Jahren mit der PSD2-Verordnung eine Innovation erfahren. Sie bietet mehr Finanzakteuren in der Branche die Möglichkeit, neue Technologien (z. B. Apps und mobile Dienste) zu entwickeln, die sich direkt mit Banken und großen Finanzakteuren verbinden. Mit einem qualifizierten PSD2-Zertifikat für die Website-Authentifizierung und elektronische Siegel können alle Parteien - Banken, FinTechs und Kunden - sicher sein, dass alle ausgetauschten Daten vertraulich bleiben.
Die Beschaffungsabteilung, die einen riesigen Auftrag zur Materialzufuhr erhält
Die Logistik- und Transportbranche hat eine große Verlagerung auf die digitale Ebene erlebt. Aber ein Aspekt der Arbeit erfordert immer noch, Dinge auf Papier zu schreiben: die Lieferscheine. Mit digitalen Signaturen können Waren angenommen und Daten in Echtzeit an den Absender zurückgeschickt werden.
Das Management-Team, das den Audit unterzeichnet
Während der Prüfungszeit kommt nicht selten das gesamte Führungsteam zusammen, um den Audit zu prüfen und zu unterzeichnen. Es ist nicht nur schwierig, die vollen Terminkalender der Führungskräfte zu verwalten, sondern in Zeiten einer Pandemie ist es auch ein großes Risiko, alle Entscheidungsträger zur gleichen Zeit an einem Ort zu versammeln. Mit digitalen Signaturen können diese Prüfungen über Videoanrufe erfolgen und Dokumente können innerhalb von Minuten digital signiert werden, statt dass das Managementteam physisch anwesend sein muss.
Die Universität, die Abschlusszeugnisse aushändigt
In der Vergangenheit war der Abschluss ein freudiger Anlass, sich zu treffen und zu feiern. 2020 sah für viele Schulen und Universitäten ganz anders aus. Die Absolventen feierten virtuelle Zeremonien und viele Bildungseinrichtungen haben digitale Abschlusszeugnisse eingeführt. Mit einem elektronischen oder digitalen Siegel signiert, bieten sie den gleichen rechtlichen Status für Abgänger von Bildungseinrichtungen, bieten jedoch einen höheren Schutz vor Betrug.
Wie eIDAS-Signaturen eine digitale Transformation vorantreiben können
Wenn die Pandemie vor zwei oder auch nur einem Jahrzehnt aufgetreten wäre, hätten viele Unternehmen viel mehr Mühe gehabt, so nahtlos auf Fernarbeit umzusteigen. Es zeigt, wie weit wir auf unserem Weg zu einer vollständig digitalen Gesellschaft bereits gekommen sind.
Die Gesetzgebung war ein Faktor, der die digitale Transformation sowohl beschleunigt als auch gestoppt hat. Die Gesetzgebung hat eine Rechtsgrundlage für die Akzeptanz digitaler Signaturen und Identitäten geschaffen, die den Benutzern die Gewissheit gibt, dass ihre Signaturen und Identitäten den traditionellen Methoden entsprechen. Aber der strenge Rahmen, der bestimmt, was bei digitalen Signaturen akzeptabel ist, hat die Menschen jedoch auch davon abgehalten, diese neue Vorgehensweise voll und ganz zu anzunehmen.
Wir haben einen leicht verständlichen Referenzleitfaden für eIDAS entwickelt. Darin erhalten Sie Hintergrundinformationen darüber, was eIDAS ist, lernen die Unterschiede zwischen einfachen, fortgeschrittenen und qualifizierten Signaturen kennen und finden Hinweise darauf, welches Sicherheitsniveau für E-Signaturen erforderlich ist.
Laden Sie Ihren kostenlosen Leitfaden zu eIDAS herunter: Implikationen für eSignaturen und Empfehlungen, wie Sie in Compliance bleiben.
Wenn Sie noch Fragen zur Compliance, Implementierung oder Nutzung haben, wenden Sie sich noch heute an einen unserer Experten für digitales Signieren.