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DevOps-Teams müssen Sicherheit neu priorisieren – so geht's

DevOps-Teams müssen Sicherheit neu priorisieren – so geht's

Seit etwa zwei Jahrzehnten übernehmen Softwareentwickler immer mehr DevOps-Praktiken. Die zunehmende Nutzung von DevOps-Praktiken und -Philosophien in Software-Entwicklungsteams hat geholfen, Produktentwicklung und IT-Betrieb nahtlos ineinander zu integrieren, um durch den Einsatz von CI/CD-Pipelines (Continuous Integration/Continuous Delivery) hochwertige Anwendungen mit hoher Geschwindigkeit und größerer Effizienz zu erstellen.

Die Einführung von DevOps-Praktiken ermöglicht zwar eine effizientere und schnellere Bereitstellung von Softwareanwendungen, hat aber auch Nachteile. DevOps-Praktiken arbeiten in erster Linie auf einer kontinuierlichen Basis und testen und patchen in jeder Phase der Pipeline. Dagegen werden bei Sicherheitspraktiken die Schwachstellenprüfungen und die Sicherheitsüberwachung in der Regel erst am Ende, also vor der Produktbereitstellung, angehängt.

Indem sie die Sicherheit so nachrangig behandeln, werden Softwareentwicklung und technische Umgebungen einem größeren Risiko von Cyberangriffen und Datenschutzverletzungen ausgesetzt. Diese Nachlässigkeit können sich DevOps-Umgebungen nicht leisten, denn es wird erwartet, dass die weltweiten Kosten der Cyberkriminalität bis 2025 10,5 Billionen US-Dollar erreichen werden (eine Zunahme von 3 Billionen US-Dollar seit 2015).

Die Linksverschiebung in technischen Umgebungen und das neuere Aufkommen von DevSecOps haben jedoch bereits dazu beigetragen, diese enormen Kosten zu senken, indem die Sicherheit schon bei der Produktentwicklung und der erfolgreichen Bereitstellung berücksichtigt wurde. Laut Gartner® wird erwartet, dass DevSecOps-Praktiken bis 2027 in 85 % der Produktentwicklungsteams eingebettet sein werden, im Vergleich zu 30 % im Jahr 2022.

Für viele Entwicklungsunternehmen weltweit ist die Sicherheit bereits zu einer integralen Priorität geworden, aber es gibt viele, die noch ein integriertes Sicherheitskonzept einführen müssen. Für alle, die Risiken minimieren und ihre DevOps-Pipelines besser absichern möchten, empfiehlt Gartner einen Linksverschiebungsansatz für die Sicherheitsinfrastruktur ihrer Unternehmen.

Der Weg zur Einführung von DevSecOps kann komplex sein. Aber obwohl kurzfristig gewisse Einrichtungskosten anfallen, können Unternehmen langfristig erhebliche Einsparungen erzielen. Das gilt insbesondere angesichts der Tatsache, dass die durchschnittlichen Kosten einer Datenschutzverletzung zwischen 2020 und 2021 auf etwa 4,24 Millionen US-Dollar geschätzt werden. In diesem Blog untersuchen wir, wie Produktentwicklungsteams diese Kosten vermeiden können, und stellen einige besonders empfehlenswerte Praktiken für den Übergang zur DevSecOps-Einführung vor.

DevSecOps und der Linksverschiebungsansatz

Das Konzept der Linksverschiebung in Bezug auf die Sicherheit gibt es schon seit einiger Zeit, und langsam kommt es auch im Bereich der Softwareentwicklung in Schwung. Während DevOps-Praktiken auf einer CI/CD-Pipeline basieren, wird das Thema Sicherheit bei der Nutzung von DevSecOps-Praktiken schon von Beginn der Entwicklung an in der Planungsphase sowie im gesamten weiteren Verlauf des DevOps-Lebenszyklus berücksichtigt.

Traditionell sind die Sicherheitsprozesse in der Regel vom Rest des CI/CD-Prozesses isoliert, was dann in den Endphasen zu einem Engpass der Pipeline führt, die Agilität einschränkt und die Bereitstellung behindert. Eine solche Sicherheitsstruktur macht auch technische Umgebungen und Organisationen anfällig für Verstöße. Denn sie lässt erst am Ende der Pipeline Raum für Sicherheit, wodurch viele Gelegenheiten verpasst werden, um Schwachstellen oder Angriffe früher im Entwicklungsprozess zu erkennen.

Die Linksverschiebung ist die Antwort des technischen Bereichs auf eine Behinderung der Bereitstellung und auf schwache Sicherheitsstrukturen. Durch die Einbindung der Sicherheit in den DevOps-Lebenszyklus mithilfe von DevSecOps-Praktiken werden Lieferstopps vermieden, die aufgrund von späten Tests und einer späten Problemerkennung entstehen können.

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Raum für Compliance und Vorschriften schaffen

Ähnlich wie bei der Sicherheit wird in DevOps-Umgebungen auch die Einhaltung von Compliance- und regulatorischen Anforderungen eher nachrangig behandelt. Unternehmen riskieren nicht nur Bußgelder und Strafen, wenn sie Vorschriften nicht beachten, sondern sie verpassen auch die Möglichkeit, einen Sicherheitsplan zu erstellen, der diese Vorschriften als Grundlage nutzt. Da sich die Angriffstechniken weiterentwickeln und das Risiko von Sicherheitsverletzungen zunimmt, sehen sich Unternehmen mit immer komplexeren Branchenanforderungen konfrontiert.

Viele Unternehmen haben jedoch Schwierigkeiten, mit den gesetzlichen Standards Schritt zu halten und gleichzeitig ihre Software zu liefern. Das liegt in der Regel daran, dass die Berücksichtigung der Compliance-Vorgaben erst am Ende der DevOps-Pipeline erfolgt. Die Lösung dieses Problems besteht darin, sich bereits in der Anfangsphase mit den Vorschriften der Branche zu befassen. Unternehmen sollten die Einhaltung von Vorschriften und die Sicherheit in jeder Phase des Entwicklungszyklus berücksichtigen. Dazu gehört auch eine standardisierte Liste der Anforderungen, die das Produkt erfüllen muss, damit auftretende Schwachstellen oder Probleme während der gesamten Pipeline korrigiert werden können, bevor sie die Freigabephase erreichen.

Die Durchführung der erforderlichen Compliance- und Sicherheitsbewertungen in Verbindung mit Schwachstellen-Scans möglichst früh in der Entwicklungsphase kann Unternehmen langfristig Zeit sparen und die Ressourcen der DevOps-Teams schonen.

Überwindung der Qualifikationslücke bei der DevOps-Sicherheit

Durch die Einführung eines Linksverschiebungsansatzes in Bezug auf die Sicherheit können die Entwickler sich über bewährte Verfahren informieren und Schwachstellen bereits in den frühen Phasen der Pipeline erkennen. Derzeit gibt es eine ziemliche Diskrepanz zwischen DevOps-Umgebungen und dem Verständnis des Sicherheitsbedarfs. Dies führt zu einer großen Qualifikationslücke in der Branche, da die meisten Entwickler keine Experten für Cybersicherheit sind.

Sicherheit und Vertrauen sollten in der Verantwortung jedes Einzelnen liegen. Daher müssen Unternehmen der Schulung und Weiterbildung von Entwicklern Priorität geben, wenn sie ihre Sicherheitspraktiken verbessern wollen. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Schaffung einer Kultur der Zusammenarbeit: Zwar liegt die Verantwortung für die Sicherheit bei jedem Einzelnen in einem Unternehmen, doch es ist wichtig, eine vertrauensvolle, kooperative Kultur zu schaffen, die auch eine gemeinsame Verantwortung verdeutlicht. Entwickler müssen mit Sicherheitsexperten zusammenarbeiten, um Schwachstellen zu erkennen und zu beheben – und damit die Sicherheit von Anlagen zu gewährleisten. Durch die Förderung einer kollaborativen Sicherheitskultur wird ein Bewusstsein für potenzielle Sicherheitsrisiken sowie ein präventiver Sicherheitsansatz geschaffen.
  • Sicherheitsberatung: Unternehmen können ihre Sicherheitskultur verbessern, indem sie innerhalb der Produktteams Sicherheitscoaches rekrutieren, schulen und einsetzen. Durch die Ermutigung von Entwicklern, sich für Sicherheits-Coaching-Positionen zur Verfügung zu stellen, können Unternehmen eine Brücke zwischen Entwicklern und IT-Teams schlagen. Denn so können die Entwickler lernen, die Sicherheits- und Compliance-Anforderungen in jeder Phase der Pipeline einzuplanen. Sicherheitscoaches können auch die Aufgabe erhalten, auf Probleme zu reagieren und eine offene Kommunikation zwischen Entwicklern und Sicherheitsexperten zu fördern, anstatt Schwachstellen unbeachtet zu lassen.
  • Investition in Tools und Integrationen: Investitionen in automatisierte Tools und Integrationen helfen den Entwicklern nicht nur, nahtlose Arbeitsabläufe und effiziente Umgebungen zu schaffen. Sie dienen auch als Sicherheitspuffer, während die IT-Teams die Wissenslücken innerhalb der Produktteams schließen. Noch während der Schulung der Entwickler zur Priorisierung von Sicherheitsanforderungen und Identifizierung von Schwachstellen kann die Automatisierung von Sicherheitsprozessen mithilfe verschiedener Tools und Integrationen sicherstellen, dass die Unternehmen in der Zwischenzeit nicht durch menschliche Fehler gefährdet werden.

Automatisierung für mehr DevOps-Sicherheit

Mit dem Auftauchen neuer Bedrohungen und den immer komplexeren Branchenvorschriften setzen immer mehr Unternehmen auf Automatisierung, um den Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Der Einsatz von Automatisierungsplattformen und -diensten, wie z. B. Identitätsmanagement-Integrationen oder Protokolle wie ACME, wird dabei helfen, eine bessere Sicherheitsstruktur innerhalb der DevSecOps-Teams zu unterstützen und Schwachstellen zu verringern.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie DevSecOps-Teams ihre Umgebungen automatisieren können, um den Aufwand für das Sicherheitsmanagement zu verringern und es einfacher in die Pipeline zu integrieren:

  • Digitale Identitätsplattformen: Digitale Identitätsplattformen wie Atlas sind skalierbar und können unterschiedlichste Identitäten und Zertifikate verwalten, auch für Endbenutzer, Maschinen und Server. Zudem unterstützen sie zahlreiche Protokolle zur Integration und Sicherung mehrerer Endpunkte sowie zur Automatisierung von Aufgaben wie beispielsweise der Schlüsselverwaltung. Digitale Identitätsplattformen ersetzen den Bedarf an firmeneigenen privaten Zertifizierungsstellen (CAs) durch die Verbindung mit vertrauenswürdigen öffentlichen CAs und die Zentralisierung von Zertifikatsbeständen.
  • Automatisierte Zertifikatsverwaltung: Plattformen zur Zertifikatsverwaltung automatisieren manuelle Prozesse wie die Ausstellung, Erneuerung und den Widerruf von Anträgen. Dadurch wird die Verwaltung der Public Key Infrastructure (PKI) rationalisiert und jeder Endpunkt im Netzwerk eines Unternehmens wird gesichert. Diese Art der Integration verringert die Belastung der Sicherheitsteams und beseitigt das Risiko von Schwachstellen, die durch menschliches Versagen entstehen, wie beispielsweise verlorene oder abgelaufene Zertifikate. Unternehmen können auch Protokolle wie ACME implementieren, um SSL-/TLS-Zertifikate mit minimalen manuellen Eingriffen zu verwalten. Dazu müssen sie Clients direkt mit Zertifizierungsstellen verbinden und die Notwendigkeit beseitigen, Zertifikatserver manuell einzuschalten oder wiederholt Certificate Signing Requests (CSRs) auszufüllen.
  • Technologie-Integrationen: Es gibt eine Reihe von Integrationen und Protokollen, aus denen Unternehmen wählen oder die sie kombinieren können, um ihre PKI-Sicherheit zu stärken. Integrationen mit Systemen wie HashiCorp Vault und Venafi arbeiten mit CAs zusammen, um Aufgaben wie die Sicherheit von Schlüsseln, Assets und Geheimnissen zu automatisieren und zu verwalten. 

Die Automatisierung verringert die Reibungsverluste in der Entwicklungspipeline und schafft einen effizienteren, nahtlosen Arbeitsablauf, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen. Automatisierte Prozesse unterstützen nicht nur DevSecOps-Teams, sondern verringern auch das Risiko eines Sicherheitsverstoßes, indem sie Sicherheitslücken viel schneller scannen, identifizieren und beheben – was besonders bei Zero-Day-Schwachstellen wichtig ist.

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Abschließende Bewertung

In DevOps-Umgebungen wurde die Sicherheit traditionell meist als nachträgliche Überlegung behandelt und an das Ende der Pipeline gestellt. Mit der Linksverschiebung in Richtung Sicherheit und der zunehmenden Verbreitung von DevSecOps-Praktiken und -Philosophien erkennen Unternehmen und Produktteams jedoch allmählich die Notwendigkeit eines früher integrierten Sicherheitsansatzes. Das ist vor allem auf das Bestreben zurückzuführen, mit dem zunehmenden Aufkommen neuer Angriffstechniken und den sich ändernden Vorschriften im Sicherheitsbereich Schritt zu halten.

Wenn DevOps-Teams schon in den ersten Phasen der Pipeline Raum für Sicherheitsplanung und Konformitätsbewertungen einplanen, dient dies den Entwicklern als Rahmen, an den sie sich halten müssen. Zudem verhindert es, dass in späteren Phasen Verzögerungen aufgrund ungelöster Sicherheitslücken entstehen. 

Unternehmen können die Behandlung von Sicherheitsproblemen in der gesamten Pipeline sicherstellen, indem sie eine Kultur der gemeinsamen Verantwortung in den Produktteams und im gesamten Unternehmen einführen und zur Unterstützung Sicherheitscoaches einstellen. Die Förderung einer offenen und vertrauensvollen Umgebung ermutigt die Entwickler, Probleme selbst anzugehen und zu lösen und Sicherheitsfaktoren in das Produkt zu kodieren, anstatt den IT-Teams eine immer länger werdende Liste von Problemen zu überlassen oder das Unternehmen Risiken auszusetzen.

Die Automatisierung mit Hilfe von Tools und Protokollen kann eine sichere Umgebung rationalisieren, indem durch die Reduzierung manueller Eingriffe und des Risikos menschlicher Fehler die Kluft zwischen Sicherheitsexperten und Entwicklern überbrückt wird. Die Automatisierung kann auch Schwachstellen aufdecken, Schlüssel und Vermögenswerte schützen sowie Zeit und Ressourcen besser aufteilen, die sonst für umständliche manuelle Prozesse aufgewendet werden müssten.

Angesichts der Tatsache, dass eine Sicherheitsverletzung einzelne Unternehmen im Durchschnitt 4 Millionen Dollar kosten kann, können es sich Unternehmen nicht leisten, die Sicherheit nicht von Anfang an in ihren Zeitplan einzubeziehen. Der Verlust von Vermögenswerten ist eine Sache, aber der anschließende Verlust von Geschäften und eventuelle zusätzliche Bußgelder können zu einem kompletten Projekt- oder sogar Unternehmensstillstand führen. Im Vergleich dazu würde die Implementierung von Linksverschiebungsansätzen und DevSecOps-Praktiken ein Unternehmen weniger kosten. Sie kann sogar die Produktbereitstellung beschleunigen, da sie Verzögerungen in der Pipeline verhindert und der Sicherheit Priorität einräumt, was sich direkt auf den Erfolg eines Produkts auswirken kann.

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Gartner, 3 Essential Steps to Enable Security in DevOps 1 March 2023, Daniel Betts Et Al.

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