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Ist Datensicherheit bei ausgelagerten Softwareentwicklungsteams immer noch ein Problem und was kann man dagegen tun?

Ist Datensicherheit bei ausgelagerten Softwareentwicklungsteams immer noch ein Problem und was kann man dagegen tun?

Die Auslagerung von Softwareentwicklungsteams kann im Vergleich zu einem internen Entwicklungsteam schneller, einfacher und kostengünstiger sein. Diese Praxis kann jedoch zu Sicherheitsrisiken wie Datenlecks und Datenschutzverletzungen führen.

Tatsächlich sind Datenschutzverletzungen eines der häufigsten Sicherheitsprobleme, das alle Branchen betrifft. Laut einem Bericht von Zippia kam es im Jahr 2022 bei etwa 45 % der US-Unternehmen zu einer Datenschutzverletzung. Im Durchschnitt kosten diese Datenschutzverletzungen etwa 9,44 Millionen US-Dollar.

Weitere potenzielle Risiken der Auslagerung von Softwareentwicklungsteams sind:

  • Sicherheitsrisiken in Bezug auf geistiges Eigentum: Das Unternehmen muss möglicherweise vertrauliche Informationen an das ausgelagerte Softwareentwicklungsteam weitergeben und so seine Patente, Urheberrechte und/oder Geschäftsgeheimnisse gefährden.
  • Compliance-Probleme: Wenn das ausgelagerte Softwareentwicklungsteam nicht mit den Standards und Zertifizierungen zum Schutz sensibler Daten (ISO 27001, PCI-DSS usw.) vertraut ist bzw. diese nicht einhält, kann das Unternehmen Datenlecks und Datenschutzverstößen oder rechtlichen bzw. behördlichen Verstößen und entsprechenden Bußgeldern und Strafen ausgesetzt werden.

Daher kann die Datensicherheit bei ausgelagerten Softwareentwicklungsteams immer noch ein Problem sein. Hier erfahren Sie, was Sie tun können, um Bedrohungen vorzubeugen.

Wählen Sie zuverlässige Anbieter und Entwickler

Arbeiten Sie nur mit Anbietern oder Entwicklern zusammen, die für die Entwicklung sicherer Software qualifiziert sind. Priorisieren Sie die Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Anbietern und Entwicklern, die für ihre Kompetenz bekannt sind, und recherchieren Sie zuvor deren Ruf und bisherige Leistung. Stehen sie im Zusammenhang mit früheren Sicherheitsverstößen? Erfüllen sie normalerweise die Sicherheitszertifizierungen Ihrer Branche? 

Transparente Kommunikation ist in jeder beruflichen Beziehung von größter Bedeutung. Fragen Sie sie nach ihren Sicherheitspraktiken und -richtlinien. Wie schützen sie sensible Daten und wie verwalten sie Zugriffskontrollen? Zuverlässige Fachleute sollten strenge Sicherheitsprotokolle befolgen und offen für Diskussionen über Sicherheitsupdates sein oder Sie sogar vor potenziellen Schwachstellen warnen.

Nutzen Sie nach Möglichkeit digitale Signaturen

Bei der Beauftragung eines ausgelagerten Entwicklungsteams sollte unbedingt ein Vertrag mit Bestimmungen zu Datensicherheit, geistigen Eigentumsrechten und der Einhaltung von Branchenstandards und -vorschriften abgeschlossen werden. Legen Sie klare Erwartungen und Verantwortlichkeiten im Bereich Datenschutz fest. 

Dies kann beispielsweise durch eine Geheimhaltungsvereinbarung geschehen. Eine Geheimhaltungsvereinbarung ist ein rechtsgültiger Vertrag, der Regeln zum Schutz privater oder sensibler Daten erhält. 

Wenn festgelegt wurde, was Ihr ausgelagertes Entwicklungsteam mit den Informationen, auf die es über Ihr Projekt zugreift, tun darf und was nicht, kann eine Geheimhaltungsvereinbarung eine Rechtshilfe bieten, falls vertrauliche Informationen preisgegeben oder missbraucht werden. 

Signieren Sie die vertragliche Vereinbarung mit einer rechtlich bindenden digitalen Signatur – und veranlassen Sie das ausgelagerte Softwareentwicklungsteam ebenfalls dazu.

Hängen Sie diese Vereinbarung an jedes Dokument an, das vertrauliche Daten enthält. Sie können Software für digitale Signaturen nutzen, um zu erfahren, wann solche Dokumente angezeigt oder geteilt werden, und um ihre Authentizität und Integrität zu wahren.

Kontrollieren Sie den Benutzerzugriff 

Verfolgen Sie, welche Berechtigungen und Privilegien einzelnen Personen des ausgelagerten Softwareentwicklungsteams gewährt werden. Welche Informationen dürfen sie einsehen oder ändern? Welche Handlungen dürfen sie durchführen? 

Überprüfen und aktualisieren Sie die Berechtigungen für jedes ausgelagerte Team bzw. für jede ausgelagerte Einzelperson so, dass die Konfiguration dem Prinzip des niedrigsten Privilegs entspricht. Niemand sollte mehr Berechtigungen und Privilegien haben, als er für seine spezifischen Aufgaben benötigt. 

Hier sind weitere Möglichkeiten zur Kontrolle des Benutzerzugriffs:

  • Nutzen Sie ein aktualisiertes, zentralisiertes Identitätsmanagementsystem, um Berechtigungen für eindeutige digitale Identitäten zu definieren, einschließlich der Benutzernamen, Passwörter und Attribute, die mit ihren Rollen im Projekt verknüpft sind. 
  • Besorgen Sie sich ein cloudbasiertes Managed-PKI-System. Managed PKI (Public Key Infrastructure) kann hohe Verschlüsselungsstufen für alle gesendeten und gespeicherten Daten bereitstellen und erfordert, dass Benutzer durch ein digitales Zertifikat authentifiziert werden, bevor ihnen Zugriff auf Daten gewährt wird.
  • Nutzen Sie ein virtuelles privates Netzwerk (VPN). Ein VPN ermöglicht dem Softwareentwicklungsteam den Fernzugriff auf Unternehmensressourcen und -daten über eine verschlüsselte Verbindung.

Diese Maßnahmen können dazu beitragen, unbefugten Zugriff auf Server und Software zu verhindern, das geistige Eigentum des Unternehmens (Codes, Patente, Finanzdaten usw.) zu schützen und Datenintegrität und -vertraulichkeit zu wahren. 

Überwachen Sie die Aktivitäten des Teams

Die Überwachung der Aktivitäten des ausgelagerten Softwareentwicklungsteams kann Ihnen helfen, Datensicherheitsrisiken rechtzeitig zu erkennen und Ihr Unternehmen vor diesen zu schützen. 

  • Richten Sie ein System zur Überwachung von Benutzeraktivitäten ein, z. B. Netzwerk- oder Zugangskontrollprotokolle, die verdächtige Aktivitäten oder nicht autorisierte Anmeldeversuche aufzeichnen. Wenn Sie eine Basis für das normale Verhalten eines ausgelagerten Teams festlegen und plötzlich seltsame Muster oder Trends in Aktivitätsprotokollen feststellen (z. B. ungewöhnliche Dateiübertragungen oder Datenzugriffe von nicht autorisierten Standorten), können Sie die Zugangsrechte rechtzeitig einschränken und potenzielle Bedrohungen abmildern, bevor sie zu größeren Datenschutzproblemen eskalieren.
  • Führen Sie regelmäßig Sicherheitsüberprüfungen durch, um die Maßnahmen des ausgelagerten Teams zu überprüfen und Schwachstellen aufzudecken. Ist die gesamte Software auf dem neuesten Stand? Gibt es Konfigurationsfehler, die potenzielle Angriffspunkte darstellen? Wenn man bedenkt, dass menschliches Versagen für mehr als 80 % der Datenschutzverletzungen verantwortlich ist, ist verständlich, warum regelmäßige gründliche Sicherheitsüberprüfungen helfen können, Datensicherheitsrisiken zu minimieren. 
  • Sorgen Sie dafür, dass Ihr ausgelagertes Entwicklungsteam für die Softwareentwicklung weder ChatGPT noch andere KI nutzt. KI-Modelle wie ChatGPT sind nicht in erster Linie für die Softwarecodierung gedacht und verfügen auch nicht über das Kontextbewusstsein, um sicherheitsbezogene Industriestandards und Best Practices anzuwenden. Infolgedessen können sie unsicheren Code erzeugen oder vertrauliche Informationen umfassen – und Schwachstellen in einem KI-Algorithmus können zu Datenschutzverletzungen, Datenlecks oder IP-Diebstahl führen. 

Fazit

Auch wenn Datensicherheitsrisiken bei der Arbeit mit ausgelagerten Entwicklungsteams ein großes Problem darstellen, lassen sich die Risiken unter Kontrolle halten. Die Einführung eines proaktiven Risikomanagementansatzes ist unerlässlich, um Bedrohungen zu mindern und den Datenschutz sicherzustellen. 

Wenn Unternehmen sich über die Best Practices der Branche auf dem Laufenden halten und wirksame Präventivmaßnahmen (im Rahmen strenger Sicherheitsprotokolle) ergreifen, können sie Datensicherheitsrisiken einen Schritt voraus sein. Wie das Sprichwort sagt: „Vorbeugen ist besser als Heilen.“


Hinweis: Dieser Blog Artikel wurde von einem Gastautor geschrieben, um unseren Lesern eine breitere Vielfalt an Inhalten anzubieten. Die in diesem Gastautorenartikel ausgedrückten Meinungen sind nur die des Autors und geben nicht unbedingt die von GlobalSign wieder.

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